An dieser Stelle würde Meagan genau die Geschichte erzählen, die sie sich ausgedacht hat, als sie in Vegas ankam. Eltern früh verstorben, in einem Waisenhaus in Massachuesetts aufgewachsen, irgendwann mit großen Träumen nach Vegas gekommen um schließlich als jemand zu enden, der sich lediglich mit kleineren Nebenjobs über Wasser hielt. Nichts davon ist wahr. Nicht einmal ihr Name stimmt. Zumindest nicht gänzlich. Meagans eigentlicher Name ist Meagan Santoro, geborene Lewis. Tochter von Juliana Lewis und einem keine Rolle spielenden Vater. Juliana, in ärmlichen Verhältnissen geboren, hatte seit jeher den Drang verspürt, zu etwas Größerem berufen zu sein als sie war. Ausgesprochen hübsch und charmant, verbrachte sie ihr Leben damit Männer um den Finger zu wickeln, sie zu heiraten und sich von ihnen aushalten zu lassen, bis es ihr zu langweilig wurde und sie weiterzog. Meist, nachdem ihre Männer unerwartet früh das zeitliche segneten und sie als trauernde Witwe ihr Erbe eingestrichen hatte. In keinem Todesfall konnte ein Fremdverschulden festgestellt werden und in ihrer kindlichen Naivität wuchs Meagan in dem Glauben auf, dass sie und ihre Mutter von einem schrecklichen Pech verfolgt sein mussten. Bis sie aus dieser Naivität herauswuchs und die Wahrheit entdeckte, die ihre Mutter vor ihrer Teenagertochter nicht einmal geheim hielt. Juliana war eine eiskalte Mörderin mit einem unglaublichen Talent ihre Spuren zu verwischen und dem verdrehte Glauben, dass die Männer es nicht anders verdient hatten. Woher dieser Hass kam, wusste Meagan nie. Dass ihre Mutter eine Psychopathin war, realisierte sie nicht. Juliana war eine Manipulatorin, nicht nur gegenüber der Männer, die sie um ihren Finger wickelte, sondern auch gegenüber ihrer Tochter, der sie eintrichterte, dass sie beide nur einander hatten.
Als Meagan 14 Jahre alt war, wurde ihrer Mutter ihre eigene Überheblichkeit zum Verhängnis und sie wurde festgenommen und wegen ihrer Taten zur lebenslanger Haft verurteilt. Ihr Fall ging durch die Medien. Sie selbst wurde als „Schwarze Witwe“ bekannt. Meagan kam in die Obhut der Behörden und schließlich einer Pflegefamilie, bei der sie bis zu ihrer Volljährigkeit lebte. Es brauchte viele Jahre, bis Meagan sich von dem Einfluss ihrer Mutter erholte und realisierte, dass Juliana ein schlechter Mensch war, dem nicht nur ihre Ehemänner zum Opfer gefallen waren. Sie hatte in gewisser Weise auch das Leben ihrer Tochter auf dem Gewissen, die nach Jahren der Isoliertheit, Manipulation und psychischer Gewalt sich einen eigenen Weg bahnen musste. Dazu erzogen, sich niemals auf andere zu verlassen und niemanden hinter ihre Fassade blicken zu lassen, lehnte Meagan jedes Hilfsangebot ab und schaffte es irgendwann alle zu überzeugen, sie sei okay. Bis zu einem gewissen Punkt war sie das auch. Nach ihrer Volljährigkeit kappte sie jede Verbindung zu ihrer Pflegefamilie und damit auch den letzten Resten ihres Lebens als Tochter der „Schwarzen Witwe“, zog weg und schlug sich mehr oder minder erfolgreich mit diversen Jobs durchs Leben. Ein einsames und womöglich nicht sehr glückliches Leben, bis sie in New York Nero Santoro traf.
Sie wusste nicht, dass er der älteste Sohn einer der mächtigen Mafiafamilien der Stadt war, als sie sich in ihn verliebte. Sie erfuhr erst nach ihrer recht schnellen Verlobung davon und hätte im Nachhinein wohl am besten das tun sollen, was ihr als erstes in den Sinn kam: Verschwinden und sich somit aus allem raushalten.Aber sie blieb, obwohl Neros Familie wenig angetan von ihr war, doch ihre Liebe zu ihm und die Tatsache, dass er die Mauer der Einsamkeit, die sie um sich erbaut hatte, durchbrochen hatte, ließen sie bleiben. Sie heirateten und eine Zeit lang schien es, als hätte sich das Blatt für Meagan gewendet. Wären da nur nicht die Feinde gewesen, die Nero sich aufgrund seiner Position innerhalb der Familie in eben dieser machte. Meagan weiß bis heute nicht, wer es gewesen war, doch jemand fand beim Wühlen in ihrer Vergangenheit ihre ehemannmordende Mutter und nutzte diese Information zu seinem Vorteil. Als man Nero eines Abends tot in seinem Büro fand, wurde sie dafür verantwortlich gemacht. Obwohl sie darauf bestanden hatte, weder im Ehevertrag, noch in seinem Testament begünstigt zu werden, hatte Nero hinter ihrem Rücken eben das veranlasst und so schien der Fall für die gesamte Familie klar: Meagan hatte ihrer Mutter nachgeeifert und ihren Ehemann aus reiner Habgier ermordet. Als man sie versuchte dafür aus dem Weg zu räumen, schaffte Meagan es zu entkommen und sich vor der Rache der Santoros zu verstecken.
Ihre Flucht führte sie nach Vegas, wo sie nun schon seit 5 Jahren untergetaucht ist. Sie hat nie wieder von der Familie ihres Mannes gehört, doch die Angst von ihnen gefunden zu werden hat sie bis heute nicht verlassen und fraglich ist auch, ob sie das jemals wird.

Kennt ihr Nowosibirsk? Nein? Sie gilt als die größte Stadt Sibiriens und genau dort wurde ich geboren. Als Zweitältester von vier Kindern, wurde ich fünf Jahre nach meinem großen Bruder Lew geboren. Da ich mich von kleinauf ziemlich an ihn klammerte und wir ein gutes Verhältnis zueinander hatten, gehen wir schon ein Leben lang durch dick und dünn. Selbst als er die ein oder andere Dummheit beging, in seinem jugendlichen Leichtsinn, hab ich immer zu ihm gehalten und er zu mir. Wir waren wie zwei Musketiere - einer für alle und alle für einen. Und obwohl ich im Gegensatz zu ihm und meinen anderen Geschwistern einen eher bodenständigen Weg eingeschlagen habe, was das Berufliche betrifft, verbindet uns eine gemeinsame Leidenschaft, die Kunst! Lew und meine kleine Schwester haben diese Liebe zum Beruf gemacht und ich muss sagen, ein bisschen beneide ich sie darum.

Ihr fragt euch, warum ich gerade diesen anderen Weg dann eingeschlagen habe? Nun, ich war schon immer sehr lerneifrig, selbstbewusst und zielstrebig. Natürlich hab ich auch jugendliche Dummheiten gemacht und nicht zuletzt bei Lews nächtlichen Aktivitäten mitgemacht und Schmiere gestanden. Aber mein Hauptaugenmerk war die Schule. Mit zwölf Jahren brach meine Welt zusammen, denn man diagnostizierte bei mir akute lymphatische Leukämie - also Blutkrebs. Mein Glück war, dass sie es früh erkannten und ich schnellstmöglich behandelt wurde. Durch eine Knochenmarkspende und einer langen Chemotherapie, bei der sie mein komplettes Immunsystem heruntergefahren hatten, konnte ich überleben und geheilt werden. Es war ein Schock für alle, vor allem aber für meinen Bruder Lew. Umso glücklicher waren wir alle, als es hieß die Therapie würde anschlagen und das Knochenmark sich durch die Spende regenerieren. Dennoch war es eine harte Zeit für alle Betroffenen. Die Chemo hinterließ seine deutlichen Spuren bei mir und noch heute leide ich hin und wieder an den Spätfolgen dieser Therapie. Doch ich lasse mich nicht unterkriegen und genieße jeden Tag meines verbleibenden Lebens. Denn die Angst, dass es wiederkommen könnte, begleitet mich unaufhörlich.

Und genau das war der Grund, der mich dazu bewogen hatte Medizin zu studieren. Ich wollte Menschen helfen! Denen, denen es genauso erging wie mir und auch anderen, die meine Hilfe brauchen würden. Erst hatte ich die Fachrichtung der Onkologie ins Auge gefasst, doch auf Grund meiner Vorgeschichte, riet man mir davon ab. Sie fanden es wäre zu bedrückend für mich und ich sah auch ein, dass daran etwas Wahres war. In meinen Praktikas, in denen ich im Krankenhausbetrieb schon mitarbeiten durfte, setzte man mich in der Kinderstation ein und das war der ausschlaggebende Grund, bei dem ich wusste, dass ich Kinderarzt werden wollte. Eben auch, weil ich selbst mal in der Lage eines Kindes war, das erkrankt war und wusste, wie wichtig es war einen Arzt zu haben, der einen verstand und ein Herz am rechten Fleck hatte. Sich vor allem aber Zeit nahm für seine Patienten und genau das war es, was ich bieten konnte.

Als Lew dann nach Amerika ging, wurde es einsam für mich und ich sehnte mich nach meinem großen Bruder, an dem ich so hing. Ich begann während meiner Studienzeit zu reisen und so verschlug es mich in das verregnete London, wo ich dann auf Shalimar traf. Sie studierte Kunst und wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut. Ihr Leben schien nahezu perfekt. Ein Mädchen aus gutem Haus, mit einem top Stipendium in der Tasche, verheiratet und schwanger. Doch dieses scheinbare Glück hielt nicht lange und Shalimar erfuhr ein ähnliches Schicksal, wie ich es in jungen Jahren hatte. Sie erkrankte an Krebs. Es war eine schreckliche Zeit, in der ich ihr so oft es ging beistand und für sie da war. Vor allem, als man ihr sagte, dass sie sich entscheiden müsse. Entweder das Leben ihres Sohnes oder ihr Eigenes zu wählen. Sie wählte das Leben, ihr Leben und niemand nahm es ihr übel, bis auf einer, der Mann, der eigentlich an ihrer Seite stehen und sie unterstützen sollte - ihr eigener Ehemann. Er verurteilte sie, für ihre Entscheidung, ließ sie im Stich und nahm ihr sogar das Recht, das Grab ihres eigenen Sohnes zu besuchen. Noch während ihrer Therapie entschied sie sich also wieder in ihre Heimat, die Staaten, zurück zu gehen. Ihre Eltern lebten in Las Vegas und ich wusste, durch den regen Kontakt mit meinem Bruder, dass dieser nun für ganz dort hin gezogen war. Deshalb stieg ich mit Shal in den Flieger und beschloss mich in Vegas mit einer kleinen Praxis nieder zu lassen.

In Vegas angekommen, musste ich mir dann erst einmal eine Wohnung suchen und fand eine nette Anzeige zu einer WG, bei der ich aber irgendwie überlesen hatte, dass die nur eine Frau suchen würden. Beim Besichtigungstermin, warteten schon einige Bewerberinnen auf eine Besichtigung, doch irgendwie schaffte ich es mit einer jeden ein Date aus zu machen und sie zu überreden, mir doch die Möglichkeit zu geben, das Zimmer zu bekommen. Im Reden war ich schon immer gut und ein gewisses Maß an Charme hab ich auch, möchte ich sagen. Jedenfalls bin ich sehr selbstbewusst und lass mir ungern was sagen, was nicht heißt, dass ich keinem Recht geben würde. Ich bin eben etwas...speziell. Beziehungen hatte ich schon einige, ebenso Affären und ONS, doch bisher wollte ich mich nicht wirklich fest binden. Darüber zu heiraten oder eine Familie zu gründen, hab ich mir bisher keine großen Gedanken gemacht. Wie auch? Wenn ein düsterer Schatten über einem liegt, der dir sagt, dass es sein könnte, dass du den nächsten Tag nicht überlebst. Deshalb mein Motto: Nimm was du kriegen kannst, denn du lebst nur einmal und du weißt nicht wie lang!

Ja, man könnte sagen ich wäre ein Herzensbrecher, aber mal ehrlich? Ich hab keine dazu gezwungen sich auf mich ein zu lassen und ich bin wirklich der Letzte, der nicht die Karten auf den Tisch legt. Mein Herz zu erobern wird eine Herausforderung darstellen und ich bin gespannt, ob es jemals überhaupt eine schaffen wird. Wer weiß das schon. Jedenfalls bin ich froh über meine Familie und Freunde, die für mich da sind, mich unterstützen und....achja...ich hab ja noch vergessen weiter zu erzählen. Jedenfalls kam ich dann in diese Mädls WG, fragt mich nicht, wie ich es dennoch geschafft habe. Und NEIN, ich habe nicht mit ihnen geschlafen! Gut, ich hab es in Erwägung gezogen *hust* aber...na lassen wir das. Geht ja auch keinen was an. Letztlich stellte sich jedenfalls noch als witziger Zufall heraus, dass meine kleine Schwester Anastasia, auch kürzlich in diese WG eingezogen war. Ihr könnt euch vorstellen wie überrascht und auch glücklich ich war sie zu sehen! Inzwischen sind wir eine richtige kleine Clique und es macht einfach tierischen Spaß mit den Mädls was zu unternehmen. Was? Ob ich schwul bin? Gott bewahre, nein! Gläubig bin ich übrigens auch nicht...ach egal. So, ich glaube, ich hab jetzt erst mal genug von mir erzählt. Vielleicht fällt mir ja später noch was ein oder ihr habt Fragen?

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Polarlichter ,die am Himmel tanzen, unter schneebedeckten Kiefernwäldern,blutrote Holzhäusern aus deren Schornsteinen verspielt der Rauch sich in den Himmel ergießt.Eiskalte Luft die den Atem in kleinen Wolken sichtbar werden lässt und eine friedliche Stille, die über der Hügeligen Landschaft liegt, die die Bucht und das Dorf umgibt.
So ist Porjus das kleine verschlafen 300 Seelen Dorf im Norden von Schweden. Für viel wohl der langweiligsten Ort der Welt, ist es für Mikael der Himmel auf Erden und seine über alles geliebte Heimat.In diesem Dorf verbrachte Mikael den Großteil seiner Kindheit, als jüngstes Kind von 3 Geschwistern. Sein Vater Ole, der ursprünglich aus Göteborg stammt,zog vor der Geburt der drei Kinder mit seiner Frau Astrid in das kleine Dorf, um die Leitung des Wasserkraftwerkes zu übernehmen.Schon früh fiel auf, dass Mikael anderes war als die meisten Kinder in seinem alter. Er lernte schneller als gewöhnlich lesen und schreiben. Mit anderen Kindern spielt er äußerst ungern,sondern zog sich lieber für sich zurück und erkundete die wilder Landschaft seiner Heimat.Sein Eltern hatten häufig Schwierigkeiten ihn zu bremsen. Kleine Wunden, aber auch Knochenbrüche bestimmten Mikas Kindheit, genauso wie der durst nach neuem Wissen und Erfahrungen. Dein einzige die einen Zugang zu ihrem eigenbrötlerischen Bruder fand, war seien 5 Jahre ältere Schwester Greta. Seine große Schwester waren in Mikaels Augen ein Engel. Selbst oft ausgegrenzt durch ihre Chromosomen-Anomalie,Trisomie 21,hatte Greta eine besondere Art mit ihm um zu gehen. Sie schaffte es ihn zu beruhigen wenn er wütend war oder zu ungestüm und sie begleitet ihren kleinen Bruder überall hin mit. Seine Eltern beobachten seine Verhaltensauffälligkeiten mit großer Sorgen. Ein Kind mit einer Behinderung zu haben war schon sehr kräftezehrend,auch wenn sie ohne frage Greta genauso liebten wie sie war, doch zwei Kinder würde sie vor eine ernste Herausforderung stellen.
Mikaels Verhalten wurde in der Schule nur noch auffälliger. Er wirkte unorganisiert,unkonzentriert und zog sich häufig sehr zurück. Seine Noten waren schlecht, umso erstaunlicher war es, dass Mikael bereits fließend lesen konnte und sich endliche Pflanzen- und Fischarten mit lateinischer Bezeichnung gemerkt hatte. Nach einem intensiven Gespräch mit Mikas Lehrerin, beschloss seine Mutter ihn einer Kollegin vorzustellen, die einem Kinderpsychologischen Institut in Götenborg arbeite.
Nach einer sehr langen test und Beobachtungsphase konnte diese feststellen was so besonderes an Mikael war. Der braunhaarige Junge war nicht nur Hochbegabt sonder hatte auch ADS.Das fatale an dieser Kombination war,dass Mika zwar besser als Kinder ohne Hochbegabung sein ADS kompensieren konnte,es ihn aber dennoch beeinträchtigte. Auf Medikament wurde bei ihm bewusst verzichtet, stattdessen bekam er spezielle Förderung und eine Verhaltenstherapie, die ihm half Wege zu finden um auch in Überforderungssituationen besser zurecht zu kommen. das alles führte dazu, dass er in der Schule deutlich mehr aufblühte und auch Zuhause ein wenig ruhiger wurde.
Auf Entdeckungstouren ging er jedoch immer noch, die Natur zog ihn an wie die Motte das licht und die einzige die ihn immer noch begleitet war seine Schwester Greta. Das ein oder andere mal bewahrte sie ihren kleinen Bruder davor wirklich gefährliche Dummheiten zu begehen.
Eine seiner Aktion endete jedoch nicht glücklich für sie. Es war tiefer winter und wie immer gab es nur wenig Licht, selbst am Tag. Verbotenerweise schlich sich Mikael in den Wald,der sich in dieser Gegenden in die steinige und Hügelige Landschaft gefressen hatte. Der Meter hohe Schnee verdeckte so manchen Steinigen Abhang, deswegen sollte keiner der Kinder im Winter in den Wald. Die Dunkelheit und der Schnee machte es Greta schwer abzuschätzen wo sich die gefährlichen stellen befanden und so rutschte sich,auf der suche nach ihrem Bruder einen solchen Abhang hinab und verletzte sich schwer.Niemand suchte nach ihr. Mikael wusstet nicht einmal, dass seiner Schwester ihm gefolgt war und ihre Eltern gingen davon aus, dass beide mit den anderen am Ufer des dick zugefroren Sees spielten. Die minus Grade und ihre schwer Verletzungen führten dazu, dass die 12 Jährige Greta starb.Erst als Mikael am Abend ohne seine Schwester nach hause kam begann man nach ihr zu suchen. Ein schwieriges Unterfangen. Es schneite immer wieder und auch der Wind verwehte den Schnee.Gretas sterbliche Überresten wurden erst im Frühjahr gefunden und konnten beerdigt werden.
Für Mika brach damit eine Welt zusammen,er gab sich lange Zeit die Schuld an dem Unfall,doch sein Eltern, besonders seine Mutter schafften es ihn davon zu überzeugen,dass nichte r die Schuld an ihrem Tod trug. Bis heute hat seine Schwester ein großen Platz in seinem Herzen und begleitet ihn auf die ein oder andere Weise. So benannte er seinen Hündin nach ihr, da sie ein ähnlich sanftes und gutes Wesen hatte wie seine Schwester.
Mikaels Leben bleib weiterhin ein mit wenig sozialen Kontakte und ein besonderes Interesse für die Welt um sich herum. Je älter er wurde umso größer wurde seine Faszination für das wohl komplexeste aller Tiere. Dem Menschen. Mit 12 begann er Bücher über Psychologie zu lesen,über Menschliche Verhaltensweise und begann die Menschen in seiner Umgebung näher zu beobachten.
Dabei fiel ihm auch etwas an sich selbst auf. Menschen, die er besonder hübsch und interessant fand waren alle männlich. Er sprach dem noch nicht allzu viel Bedeutung zu, doch je älter er wurde umso bewusster wurde war ihm,dass er sich von andren Jungs unterschied,mehr als sowieso schon. Wo andere Jungs sich die Hefte ihrer Väter klauten um die ersten sexuellen Erfahrungen zu machen griff sich der damals 14 jährig ein Buch seiner Mutter über menschliche Sexualität. Mit deutlich mehr Verständnis für seinen eigene Sexualität fühlte Mika sich zwar nicht normaler aber selbstsicher.
Da es in seinem Dorf keine schule gab fuhr er täglich in das 30 Minütige entfernte Jokkmokk, um den Unterricht zu besuchen. Dort fiel ihm auch Nalle auf. Der Junge mit den grünen Augen und den rotblonden Haaren. Nalle war der erste Menschen in den Mikael sich je verliebte. Der Mädchenschwarm schien jedoch sehr wenig interesse an ihm zu haben. Mika sollte eines besseren belehrt werden,denn er war Nalle sehr wohl aufgefallen. Auf einer Klassenfahrt kamen die beiden sich näher. Nalle war derjenige der den ersten Schritt macht, denn Mika war nicht unbedingt der Sozialste und sehr schüchtern.
Nach der Klassenfahrt entwickelte sich zwischen den beiden eine Beziehung und für den 16 Jährigen Mika stand es völlig außer frage noch länger zu”verheimlichen” dass er Homoseuellw ar. Selbstbewusst verkündete er es seinen Eltern und stelle ihnen auch gleich Nalle vor.
Die Beziehung zu seinem ersten Freund hielt bis zur Uni. Durch seinen fleiß und seinen Begabung erzielte Mika so gute Noten, dass er für ein Stipendium von einem Bildungsinstitution erhielt. Er hatte internationale freie Uniwahl und so auch die Möglichkeit außerhalb von Schweden ein Studium finanziert zu bekommen. Da sein Interesse an dern menschlichen Psyche mit den Jahren nur gewachsen war, bewarb er sich an mehreren Unis in den Staaten für Psychologie und Kriminologie.

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Zu seinem absoluten erstaunen bekam er den Zuschlag von Harvard und zog damit in die Staaten. Das hieß,das Aus für ihn und Nalle, denn eine Beziehung die über Jahre Kilometer weit getrennt war wollten beide nicht führen. Die Trennung von Nalle fiel ihm erstaunlich leicht, obwohl er ihn sehr geschätzt hatte und nach seiner Auffassung auch geliebt, die Trennung von seine Eltern und seiner großen Schwester Lykke fiel ihm deutlich schwere.
Die ersten Wochen in den Staaten waren der reinste Albtraum für Mika. Alles war größer,lauter, stinkender und so viel schneller als bei ihm zu hause. es gab Tage da bekam regelrechte Angst davor das Unigelände zu verlassen. Er vermisste die Ruhe und die Einfachheit seiner Heimat schmerzlich.
So vergrub er sich die ersten Wochen ausschließlich in der Bibliothek und beteiligte sich nicht am Uni Leben. Dies war aber auch der Ort wo er den Mann zum ersten mal sehr der nachhaltig sein weiteres Leben bestimmen würde. Auf gute wie auf schlechte Weise. Clifford James Harper, kurz CJ, war Medizinstudent und alles andere als unbekannt auf der Uni. Erreichbar war er in Mikas Augen jedoch nicht. Als begnügte er sich damit ab und zu mal heimlich zu gucken wenn CJ auch in der Bibliothek war.Besonders faszinierten ihn seine Augen, die meisten verborgen hinter einer Sonnenbrille lagen.
Ihr erstes Zusammentreffen geschah nicht geplant, genauer gesagt stießen sie ineinander als Mika die Bibliothek gerade verlassen wollte. Bücher lagen verteilt auf dem Boden und der recht schüchtern Schwede entschuldigte sich vermutlich einmal zu viel während er ihre Bücher auf sammelte.
Und dabei prompt zwei Bücher, die farblich absolut identisch waren, vertauschte. Das fiel ihm jedoch erst auf nachdem er praktisch aus der Bibliothek geflohen war. Wochenlang schleppte er das Buch mit sich herum, ehe er den Mut fand es CJ wieder zu geben und ihm zu vermitteln, dass er sein Buch über Serienmörder des 20 Jahrhundert haben musste. erst ihr zweites Treffen,an dem CJ ihm sein Buch wieder gab verlief etwas entspannter. Mika schaffte es seine Schüchternheit ein wenig ab zu legen und mehr aus sich heraus zu kommen. Je mehr er von CJ kennen lernt umso finanzierter war er von ihm,ohne es wirklich selbst zu merken verliebte sich in den Medizinstudenten, der genauso ehrgeizig, wenn nicht sogar ehrgeiziger als er war. Er war schlau, die Gespräche mit ihm hatten tiefe,die Mika in dieser Form noch nie erlebt hatte. Wie es passieren konnte, dass sich ein Mann wie CJ in ihn verliebte ist ihm bis heute ein Rätsel,doch es passierte. Zum ersten mal in seinem Leben wusste er nun wie sich wirklich leidenschaftliche Liebe anfühlte. Zwar bestand CJ darauf ihre Beziehung aus der Öffentlichkeit zu halten, doch die gemeinsame Zeit die sie hatten machte das alles wert. In seiner Nähe fühlte Mikael sich komplett. Der Wunsch wie jedes andere Paar zu sein,war natürlich da, doch das sprach er nie aus,aus Angst CJ zu verlieren. Bei Nalle hatte er nie eine solche Angst verspürt.
Auch als CJ nach New York ging um seine praktische Ausbildung zu beginnen bestand Mika darauf sich nicht zu trennen. Er begann für einen seiner Professoren zu arbeiten um Geld zu sparen und wann immer es möglich war nach New York zu fliegen um CJ zu sehen. Die leise Hoffnung blieb, dass CJ irgendwann den Mut fand und zu ihm stand. Doch das sollte niemals passieren.Tatsächlich war die traurig wahrheit, dass CJ sich eine Frau gesucht hatte neben ihm, um das bild des konservativen, angepassten Arztes aufrecht zu halten. Schmerzlich wurde Mika bewusst,dass er nie mehr als das kleine schmutzige Geheimnis sein würde. Mit gebrochen Herzen trennte er sich von CJ und brach den Kontakt vollständig ab. Seien Hoffnung war es ihn zu vergessen,aller spätesten wenn er zurück nach Schweden ging,doch weder das eine noch das andere sollte passieren.
CJ hatte sich wie ein Virus in seinem Kopf und seinem Unterbewusstsein verankert. Nie Wieder hatte das selbe Gefühl mit irgendwem anderes. Jede seiner kommen Beziehung,auch Jahre nach CJ scheitern an dem fakt,dass sich nie das Gefühl des "Komplettseins" stellte. Es fühlte sich alles wie eine billige Kopie von Gefühlen und Intimitäten an.

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Nach dem er seinen Abschluss als Jahrgangsbester bestanden hatte war's eigentlich sein Plan nach Schweden zurück zu kehren, doch wieder kam alles anders. Aufgrund seiner Abschlussarbeit und seiner arbeite mit dem Professor wurde, das FBI auf ihn aufmerksam und warb ihn an. Sie eröffneten ihm die Möglichkeit ihm eine Staatsbürgerschaft zu erlangen,wenn er die Ausbildung zum Special Agent zu absolvieren mit anschließender Spezialisierung zum FBI Profiler. Dieses Angebot war im Grunde genau das was er wollte. Profiling war überhaupt erst der Grund gewesen warum er Kriminologie und Psychologie studiert hatte. Er nahm an und begann seine Ausbildung in Quantico . Zwar war er kein sonderlich guter Schütze,aber dafür ein umso bessere Profiler. Freunde hatte er immer noch so gut wie keine und auch seine Kollegen sahen in ihm immer her einen komischen Eigenbrötler.
Nachdem er einige Erfolge in Fällen erzielt hatte wurde ihm eröffnet, man ihn gern in eine Leitfunktion befördern wollte.Und so wurde Mika nach Las Vegas versetzt um dort als einer von drei Stellvertretern des Leiter des Las Vegas Field Office. Nun leite Mika seit 4 Jahren das Profiler-Team des Las Vegas FBIs und bis heute hat der Mann aus Schweden keinen Funken Liebe für diese Stadt in sich gefunden.
Noch nicht nur schlechtes brachte Las Vegas mit sich. Dort traf er CJ wieder unter nicht all zu guten Umständen. Genau genommen war er bei ihrem ersten Wiedersehen mehr Tod als lebendig.
Ein besondere schwer Fall eines Serientäters hatte Mika in dieser Lage gebracht. Mikael hatte nach wie vor an sich, sich in seine Arbeit zu verbeißen. In dem Fall war es den mann zu finden , der in mehreren Bundesstaaten Frauen und Männer gefoltert und ermordet hatte. Sein offensives Vorgehen hatte den Täter derart provoziert, dass er das Katz und Mausspiel umgedreht hatte und Mika zur Maus hatte werden lassen. Seine Kollegen waren jedoch in letzter Minute gekommen und hatten ihn als Notfall ins Krankenhaus einliefern lassen. Dort hatte sein leben in CJ Händen gelegen,der ihn nicht nur gerettet hatte sondern es schaffe während des Aufenthalt langsam sein Herz zurück zu erobern.
Nun ist Mika seit 4 Jahren in einer ähnlichen Lage gefangen wie schon zur Uni Zeiten. Er ist nach wie vor CJ kleines Geheimnis und immer noch akzeptiert er es, denn nach seinem empfinden ist das wert , wenn man sich dermaßen komplett fühlt mit jemanden.
Doch immer noch lebt in ihm der Wunsch nach einem gemeinsamen Leben ganz ohne Versteckspiel, ein Wunsch denn er stets tief in sich verborgen hält. Aber ob das ewig gut gehen wird steht in den Sternen...

Liam wurde in Lodi, Kalifornien geboren und wuchs in einer mittelständigen Familie auf. Seine Kindheit und Jugend war glücklich und ohne größere Vorkommnisse. Auf der High School gehörte er zu den beliebten Schülern und tat vieles dafür, um seinem Ruf als Mädchenschwarm und Herzensbrecher gerecht zu werden. Da er es gewohnt war, dass ihm alle Mädchenherzen nur so zuflogen, weckte es seinen Kampfgeist, als er merkte, dass er auf Hannah Grey so gar keinen Eindruck zu machen schien. Das konnte und wollte er nicht auf sich sitzen lassen und ließ nicht locker bis sie ihm eine Chance gab. Liam war vermutlich nicht weniger überrascht als sie Brünette, dass sich aus einem Date (dem er zuvor nicht viel Bedeutung zugesprochen hatte) eine feste Beziehung entwickelte, in der er absolut treu war und Hannah auf Händen trug. Die gemeinsame Collegezeit vertiefte ihre Beziehung und sie sprachen immer öfters über eine gemeinsame Zukunft. Während des Studiums wuchs in ihm immer weiter das Bedürfnis, seinem Vater nachzueifern und seinem Land zu dienen. So entschloss er sich, der US Navy beizutreten, um die Werte und Ideale der freien Welt – Freiheit, Gerechtigkeit und Sicherheit – zu verteidigen. Die Ausbildung absolvierte er mit Bestleistungen und schon bald stand sein erster Auslandseinsatz bevor. Um Hannah seine tiefe Liebe zu beweisen, machte er ihr kurz vor seiner Abreise einen Antrag, den sie sofort annahm. Der Kriegseinsatz war hart und schlimmer als alles, was Liam sich hatte vorstellen können. Nichts und niemand hätte ihn darauf vorbereiten können, was ihn dort erwartete. Es war nicht der tagtägliche Kampf ums Überleben oder die Gefahr jederzeit getötet zu werden, was ihn und seine Kameraden an die Grenzen des Ertragbaren brachten. Es war das unvorstellbare Leid der lokalen Bevölkerung, das ihn so mitnahm. Es waren Bilder des Grauens, die sich in sein Gedächtnis gebrannt hatten und die ihn auch nach seinem Einsatz noch wochenlang im Schlaf verfolgten. Hannahs Liebe und Unterstützung gab ihm aber die Kraft, das Erlebte einigermaßen zu verarbeiten und seinerseits die Kraft zu finden, seiner Aufgabe als Marine nachzukommen. Sein zweiter Auslandseinsatz führte Liam jedoch direkt in die Hölle. Ungefähr 3 Wochen nach seiner Ankunft im Kriegsgebiet wurde seine Einheit in einen Hinterland gelockt. Seine drei Kameraden wurden getötet und er – als Kommandant der kleinen Truppe – wurde gefangengenommen und verschleppt. Er wurde gefoltert und stand mehr als einmal an der Schwelle des Todes. Und je länger dieses Martyrium andauerte, desto mehr wünschte er sich den Tod herbei. Am Anfang hielt er an seiner Liebe zu Hannah fest, die ihm die Kraft gab, zu kämpfen und weiterzumachen. Aber nach Jahren der Gefangenschaft sehnte sich der Marine nur noch danach, keine Schmerzen mehr erleiden zu müssen. Der Tod war für ihn wie ein ständiger Begleiter geworden, der ihm endlich Frieden und Erlösung geben konnte. Ein Wunsch, der ihm jedoch nie gewährt wurde.
Nach Jahren der körperlichen und seelischen Qualen und ständiger Ortswechsel, gab es plötzlich eine Störung des täglichen Routine. Das Camp seiner Entführer wurde von Regierungstruppen überfallen und dem Erdboden gleichgemacht. Seine Peiniger wurden erschossen und Liam befreit. Bei dieser Befreiungsaktion wurde er von einem herunterfallenden Dachbalken am Kopf getroffen , wodurch er einen Gedächtnisverlust erlitt. Dies hätte eine Erlösung für ihn sein können. Mit einem Schlag wären alle erlebten Qualen aus seinem Gedächtnis gelöscht. Aber das Schicksal war mal wieder eine ziemliche Bitch und radierte nur den Teil seines Gedächtnis vor seiner Zeit als Marine aus. Er wusste seinen Namen, wann er geboren war und wer seine Eltern waren. Aber seine Jugend noch seine Collegezeit waren plötzlich wie ausgelöscht. Dies schloss auch seine Erinnerungen an Hannah und seine tiefe Liebe zu ihr ein. Das einzige was blieb, waren Erinnerungen an unvorstellbare Grausamkeiten, Folter, Tod und Leid.

Es dauerte eine Weile bis er nach seiner Befreiung zurück in die Heimat konnte. Zunächst brauchte er einige Wochen bis er körperlich wieder soweit hergestellt war, dass sein Gehirn und sein Gedächtnis soweit funktionierten, dass er der Regierung Rede und Antwort stehen konnte. Erst als klar war, dass man ihn während der Gefangenschaft nicht umgedreht hatte, wurde er in die USA ausgeflogen. Wieder zurück in Kalifornien schickte man ihn zunächst für mehrere Monate in eine Rehabilitationsklinik für Soldaten mit posttraumatischen Störungen oder ähnlichen, die sie durch Kriegseinsätze erlitten hatten. Liam machte nur langsam Fortschritte. Das Erlebte war einfach zu dramatisch, um innerhalb weniger Monate verarbeitet werden zu können. Er litt unter erheblichen Schlafstörungen (seine Alpträume ließen ihn keine Stunde am Stück durchschlafen) und wurde von Halluzinationen und plötzlichen Aggressionsschüben heimgesucht.
Vor wenigen Wochen wurde er aus der Reha entlassen. Weit entfernt davon, geheilt zu sein. Noch immer gequält von Alpträumen, Halluzinationen und einem hohen Aggressions- und Gewaltpotential ließ man ihn auf die ahnungslose Bevölkerung los. Die Zeit war abgelaufen, in der der Staat für seine Behandlung aufkam und so war er auf sich alleine gestellt. Dank seiner finanziellen Rücklagen musste er sich aber zumindest keine Sorgen darüber machen, dass er demnächst unter der Brücke schlafen musste. Da ihn in Kalifornien nichts mehr hielt, beschloss Liam kurzerhand nach Las Vegas zu gehen. Sein Glück würde er auch hier nicht finden. Aber vielleicht etwas Ablenkung von seinen Gedanken und Erinnerungen. Hier lernte er recht schnell Viktor Delauney kennen, der ihn in die kriminellen Seiten der schillernden Metropole einführte. Auch wenn Liam nicht für amtierenden Bürgermeister arbeitete, würde er sich doch niemals gegen ihn stellen. Zum einen aus Loyalität, weil Viktor ihm eine Chance gegeben hatte und zum anderen auch schlicht und einfach aus reinem Selbsterhaltungstrieb. Er wusste, was mit Verrätern passierte und er war schon einmal durch die Hölle gegangen. Viktor vermittelte ihm dann auch den Kontakt zum Großunternehmer Masters, der einen Personenschützer und Bodyguard für seine älteste Tochter Evelyn suchte. Kein Job, den der Ex-Marine jemals von sich aus angenommen hätte. Babysitter für ein verwöhntes und verzogenes Millionärstöchterchen spielen, welches noch nie in ihrem Leben wirklich gearbeitet hatte. Aber da ihm Viktor den Kontakt vermittelt hatte und die Bezahlung mehr als attraktiv war, nahm er den Job an. Zunächst war es wie erwartet. Er begleitete die Brünette auf Geschäftsreisen und zu gesellschaftlichen Events. Er hielt er für arrogant, zickig und überheblich. Eben für eine typische Frau aus der High Society, die es gewohnt war, alles zu bekommen, was sie wollte. Aber je länger er Zeit mit ihr verbrachte, desto stärker merkte er, dass so einiges mehr hinter dieser oberflächlichen Fassade steckte. Evelyn war ganz eindeutig die Tochter ihres Vaters. Sie hatte seine Hartnäckigkeit und seinen Geschäftssinn geerbt, war ebenso skrupellos und berechnend. Liam wurde immer tiefer in den kriminellen Sumpf verstrickt. Etwas, was ihn absolut nichts ausmachte. Der Marine, der an Gerechtigkeit und Recht geglaubt hatte und der Regierung gegenüber loyal gewesen war, gehörten längst der Vergangenheit an. Liam war gefühlskalt, skrupellos und misstrauisch. Sein hohes Aggressions- und Gewaltpotenzial machte ihn unberechenbar und unkontrollierbar. Mit seinem alten Leben hatte er abgeschlossen; zumindest mit dem Teil, an den er sich inzwischen wieder erinnern konnte. Aber das Leben machte ihm mal wieder einen Strich durch die Rechnung und die Vergangenheit mitsamt ihren Erinnerungen schlug mit aller Kraft zu...